Sportverletzung, Umknicken & Co.
Bänderriss: Ursachen im Überblick
Der Bänderriss zählt zu den häufigsten Sportverletzungen. Insbesondere bei schnellen Richtungswechseln oder abrupten Tempo-Änderungen können Bänder teilweise oder komplett reißen. Manchmal genügt aber schon ein einfaches Umknicken – und die Bänder im Fuß sind gerissen. Ein Bänderriss im Knie geht häufig auf eine Art „Verdrehen“ zurück.
Bänderriss: Was passiert im Körper?
Bei einem Band (Fachbegriff: Ligamentum) handelt es sich um einen sehnenähnlichen Bindegewebszug. Bänder verbinden in unserem Körper unter anderem bestimmte Knochen im Bereich der Gelenke, sodass die Knochen stabiler sind.
Bänder sind bis zu einem gewissen Grad dehnbar. Bei einem Bänderriss wird durch eine hohe Belastung (z. B. plötzliches Abbremsen, Umknicken, abrupter Richtungswechsel) diese maximale Dehnbarkeit aber deutlich überschritten. Es kommt zu einem Bänderanriss (Bandverletzung Grad II: partielle Ruptur) oder einem Bänderriss (Bandverletzung Grad III: Bandruptur).
Bei einer Bänderdehnung (Bandverletzung Grad I) bleibt das Band an sich intakt, es kommt nur zu einer Auffaserung der Kollagenstrukturen.
Der Bänderriss kann grundsätzlich nur ein Band oder auch mehrere Bänder betreffen.
Besonders häufig tritt ein Bänderriss bzw. Bänderanriss am Sprunggelenk und am Knie auf.
Je nach Lokalisation sind typische Auslöser bekannt.
Bänderriss im Sprunggelenk: Ursachen
Der Bänderriss im Fuß, also genauer gesagt ein Bänderriss im Sprunggelenk, ist keine Seltenheit. Betroffen sein können
- die Außenbänder
- die Innenbänder sowie
- das sogenannte Syndesmoseband, also das Halteband zwischen Waden- und Schienbein.
Die Außenbandruptur tritt dabei besonders häufig auf.
Typische Auslöser für einen Bänderriss im Sprunggelenk sind folgende Unfallhergänge:
- Besonders häufig: „Supinationstrauma“: Umknicken über den äußeren Fußrand –> Außenbandriss im Fuß; es können alle drei Außenbänder reißen Gut zu wissen:
Die Außenbandruptur zählt zu den häufigsten Verletzungen im Sport überhaupt.1
- Seltener: „Pronationstrauma“: Umknicken über den inneren Fußrand –> Innenband gerissen
- Ebenfalls selten: Verdrehung des Sprunggelenks (Syndesmoseband-Riss) – oft bei sehr dynamischen Kontaktsportarten wie Fußball, Handball oder Judo sowie im Hockey
Umknicken, Verdrehen, aber auch abruptes Starten oder Stoppen beim Sport (z. B. beim Fußball oder Squash), sind also in Verbindung mit einem Bänderriss im Sprunggelenk als Auslöser zu nennen.
Bänderriss im Knie
Das Knie stützen
- zwei Kreuzbänder (vorderes Kreuzband und hinteres Kreuzband) und
- zwei Seitenbänder.
Alle Bänder im Knie können betroffen sein. Das vordere Kreuzband ist allerdings deutlich häufiger in Mitleidenschaft gezogen (vorderer Kreuzbandriss) als das hintere Kreuzband (hinterer Kreuzbandriss).
Typische Auslöser bzw. Risikofaktoren für einen Bänderriss im Knie sind:
- „Knie verdreht“ (Also das Knie bleibt stehen, der Körper dreht sich aber weiter) – zum Beispiel beim Skifahren, auch bei einer ungünstigen Bewegung im Alltag
- Alle Sportarten, bei denen das Knie grundsätzlich einer hohen Belastung ausgesetzt ist (z. B. Fußball, Handball, Tennis)
Lesen Sie hier mehr zum Thema Kreuzbandriss.
Bänderriss: Bei diesen Sportarten ist das Risiko erhöht
Insbesondere bei folgenden Sportarten tritt ein Bänderriss vergleichsweise häufig auf:
- Volleyball
- Basketball
- Fußball
- Klettern
- Geländesport
- Skifahren
- Squash, Tennis
Mit geeignetem Schuhwerk, einem guten Trainingszustand und einer geschulten Koordination lässt sich einer Bandverletzung vorbeugen.
Hier finden Sie die besten Tipps zur Vorbeugung von Bandverletzungen.